„Freiheyt!“ von Leibeigenschaft, Frondienst, Abgabenlast und Gängelung war das Ziel der aufständischen Bauern, die im Jahr 1525 den Aufstand gegen die Obrigkeit wagten.
Das Baltringer Denkmal stellt die Bestrebungen der Bauern in den Mittelpunkt.
Gerold Jäggle, oberschwäbischer Bildhauer aus Ertingen, gestaltet derzeit in seinem Atelier im ehemaligen Feuerwehrhaus seiner Heimatgemeinde die ca. 4 Meter hohe Skulptur aus Styropor und Gips. Seine Intention: eine Skulptur zu erschaffen, die zeigt, wie sich der dynamische Lauf der Geschichte auf die Handelnden auswirkt, wie sie ergriffen werden von den sich überschlagenden Ereignissen und am Ende unterliegen - aber auch ihre Ideen, die sich in den 12 Artikeln manifestieren und im Lauf der Jahrhunderte an Bedeutung gewinnen.
Die Skulptur zeigt aber auch ihre Ideen, die sich in den 12 Artikeln manifestieren und im Lauf der Jahrhunderte an Bedeutung gewinnen. Die Neuerungen, die der Bauernaufstand nach sich gezogen hat: die Idee der Freiheit, das Ende der Leibeigenschaft und das Schwinden adliger Vorrechte finden hier ihren Anfang. 250 Jahre später kommt es zu Aufständen mit derselben Zielrichtung in der französischen Revolution von 1789 ebenso wie in der „Declaration of Independence“ der USA von 1776. Inwiefern die 12 Artikel hier Vorbild waren, ist schwer zu sagen. Die 12 Artikel der Bauern, 1525 in Memmingen den Herrschenden übergeben, mögen hier Vorbild gewesen sein, zumindest sind sie ein früher schriftlicher Ausdruck moderner Menschen- und Grundrechte.
Die Skulptur verzichtet auf Denkmalhaftigkeit zugunsten von Dynamik und Tumult, den Kennzeichen der Zeit. Im Mittelpunkt steht der „Baltringer Haufen“, seine Geschichte und seine handelnden Personen. Als würden sie aus den Ereignissen erwachsen, stehen die beiden Baltringer Hauptfiguren, der Anführer Ulrich Schmid und sein Schreiber Sebastian Lotzer, an der Spitze der Skulptur.