
Bitterwasserquelle Castell
97355 Castell, Brunnen am Kniebrecher, 2022
Die Gemeinde Castell liegt am Südrand des Steigerwalds und ist heute bekannt für den Weinanbau und die herrliche Ausflugslandschaft. Im Mittelalter, etwa von 1400 bis 1680, war Castell ein anerkannter Kurort mit Gästen aus ganz Europa. Grund dafür war das "Bitterwasser", das sich aus zwei Quellen speist und lange Zeit als heilkräftig galt.
Der Brunnen nimmt dieses Thema auf: zwei Kinder, ein Mädchen und ein Junge, befüllen das Becken mit zwei Eimern. Auf diese Weise kommt zum Ausdruck, daß der Brunnen von zwei Quellen gespeist wird. Zugleich ist es eine Anspielung auf die beiden Badezeiten „Frühjahrsbad“ und „Haberbad“ im Herbst.
Neu ist auch das Café mit Tagesbar und Casual Dining "Gin and Coffee", vor dessen Terrasse der Brunnen steht.
Internet: www.ginandcoffee.cafe

Skulptur für Hachtel
Bronze auf Granitsockel, Höhe 220 cm, 97980 Hachtel, 2022



Ein Tisch balanciert Brezeln (in Oberschwaben eigentlich "Bretzeln"). Um die Bewegung des Ausbalancierens auszudrücken, verschiebt er sämtliche Achsen.



Gedenktafel für die Opfer von Verfolgung und Verleumdung
Bad Saulgau, Bronze, Höhe 140 cm, 2017, Initiator: Claus-Dieter Reinhardt
Ein Rahmen steht für Sicherheit und Verlässlichkeit. In unserem Leben ist dieser Rahmen die Familie, die Freunde, die Arbeit, die Stadt in der wir wohnen und so fort. Was aber passiert, wenn wir denunziert, verleumdet, angeklagt und angegriffen werden? Der feste Rahmen löst sich auf, aus Sicherheit wird Unsicherheit, aus Glaube wird Zweifel, aus Zweifel wird Angst.

Der Kurator Dr. Andreas Gabelmann hat meine Skulptur "Herrgottswinkel", die für die Schwäbische Bauernschule in Bad Waldsee entstanden ist, für die Ausstellung in Messkirch ausgewählt.
Herrgottswinkel
Bronze 2011 Höhe ca. 50 cm
Schwäbische Bauernschule in Bad Waldsee
Text zum "Herrgottswinkel" aus dem Ausstellungskatalog "Kunst Oberschwaben - 20. Jahrhundert, Moderne und Glauben":
Einen unverstellten und durchaus humorvollen, ebenso provokanten wie hintersinnigen Zugang zum Religiösen pflegt der in Ertingen und Stuttgart tätige Bildhauer Gerold Jäggle mit seiner eigenwilligen Interpretation des "Herrgottswinkels" von 2011 (Abb. oben). Den "freien, offenen und unvoreingenommenen Umgang mit religiösen Symbolen" nennt Jäggle als "Grundvoraussetung für die Entwicklung eigener Gestaltungen".
Seine archaische Formreduktion des Kreuzes, das im rechten Winkel um die Ecke greift und skulptural in den Raum interveniert, versteht sich als ironische Brechung und sarkastisch-liebevoller Kommentar des Kreuzes-Themas und seiner volkstümlichen Ausprägung als sogenannter Herrgottswinkel in privater Wohn- und Lebensumgebung - einfach und subversiv zugleich.
Dr. Andreas Gabelmann, Konstanz